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Ein Gemeinwohl-Konto für Österreich

Mittwoch, 20. September 2017

Ein Gemeinwohl-Konto für Österreich

FMA LIZENZANTRAG EINGEREICHT

Freude und Stolz sind groß – das Gemeinwohl-Konto rückt näher. Die Gemeinwohl Zahlungsdienstleistungen AG hat als Tochter der Genossenschaft für Gemeinwohl einen Lizenzantrag bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) gestellt.

Pionierprojekt für den Wandel

Der Aufwand war beträchtlich: Der am vergangenen Mittwoch eingereichte Antrag umfasst inklusive Anlagen rund 250 Seiten und wurde von einem fünfköpfigen Kernteam unter ehrenamtlicher Mitarbeit vieler Expert*innen aus der Branche erarbeitet, die alle die Vision einer ethischen Alternative am Bankenmarkt teilen. Die 5.500 Mitglieder der Genossenschaft für Gemeinwohl sowie viele weitere Interessierte warten darauf, ein Konto eröffnen zu können. Wir rechnen mit 25.000 Kund*innen innerhalb der ersten fünf Jahre. "Unser Pionierprojekt wurde aus der Mitte der Zivilgesellschaft gegründet – mit dem Ziel, eine positive, nachhaltige Veränderung im wirtschaftlichen Handeln, insbesondere bei Finanzdienstleistungen, zu erwirken", sagt Vorstand Peter Zimmerl.

Deutsche GLS neuer Partner

Als Partner konnte die in Bochum ansässige GLS Gemeinschaftsbank eG gewonnen werden, die größte sozial-ökologische Bank Deutschlands. Sie beteiligt sich mit 20%, erklärt GLS-Vorstand Dirk Kannacher. “Es ist für uns eine wichtige Aufgabe, sozial-ökologische Banken europaweit zu unterstützen. Wir können das Bankprojekt finanziell und mit unserer Erfahrung aus 40 Jahren genossenschaftlicher Bankarbeit unterstützen, um sozial-ökologisches Banking in Österreich zu ermöglichen. Der Einstieg ist für uns eine strategische Fragestellung. Der Sinn steht für uns vor dem Gewinn. Geld ist für die Menschen da – das ist die Vision der GLS Bank”, so Kannacher.     

Online-Konto mit Bankomat- und Kreditkarte

Das erste Gemeinwohl-Konto Österreichs bietet neben den gelernten Funktionen des Online-Bankings die Möglichkeit, mit einem Gemeinwohl-Beitrag Projekte nach eigenem Ermessen zu unterstützen. Das Online-Konto, auf Wunsch mit Bankomat- und Kreditkarte, bietet keine Verzinsung der Guthaben. Es richtet sich an Geschäfts- und Privatkund*innen ebenso wie an Vereine und NPOs und wird laut aktueller Berechnung 9 EUR monatlich kosten. Wer ein Gemeinwohl-Konto eröffnet, entscheidet sich bewusst für einen nachhaltigen Wandel des Bankensystems: “Unsere Philosophie sieht einen transparenten Umgang mit den Geldern der Kund*innen vor. Sie können sicher sein, dass mit dem anvertrauten Geld nicht spekuliert wird und ausschließlich nachhaltige Ziele verfolgt werden”, erklärt Vorstand Peter Zimmerl.

 

Aufsichtsräte der Gemeinwohl Zahlungsdienstleistungen AG:
Markus Stegfellner, Fritz Fessler Christian Pomper, Dirk Kannacher

 

Die Pressekonferenz gibt es auch auf YouTube (28', wobei nur die ersten 30 Sekunden verdreht sind)